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JaipurSonnabend, 24.02.07 Erstaunliche 4 ½ Sunden später in Jaipur angekommen, waren wir erst mal von der Größe de Bahnhofs überrascht, speziell auf die Länge der Bahnsteige bezogen. Das Bahnhofsgebäude war nicht zu sehen, so gingen wir über eine Brücke Richtung Ausgang. Allerdings nur, um dort festzustellen, dass dieser dort in einem Rikschaparkplatz endete und Schilder den Weg zum Bahnhof wiesen. Natürlich wollten uns gleich sämtliche Fahrer zum Bahnhof fahren, aber das war doch verrückt, von dort kamen wir doch! Also wieder über die Brücke zurück und auf dem schier endlosen Bahnsteig entlang marschiert, bis wir zum Gebäude kamen. Wir fragten uns zum Reservierungszentrum für unsere nächste Kartenbuchung durch. Es war ein großes Gebäude, 50 m vom Bahnhof entfernt, wenn man raus kam, rechts. Dort erstanden wir unsere Fahrkarten von Ajmer nach Abu Road, unserem Ziel nach Pushkar. Von Jaipur nach Pushkar wollten wir mit dem Bus fahren, weil es per Bus eine direkte Verbindung gab. Mit dem Zug hätten wir bis Ajmer fahren müssen und von dort mit dem Bus weiter. Wir ließen uns zum Stephels Guesthouse fahren, sind aber nicht dort geblieben. Die preiswerten Zimmer sollten zwar günstige 200 – 250 Rs. kosten, waren dafür aber auch richtige Absteigen. Die teureren und wahrscheinlich besseren Zimmer sollten 700 kosten, nein danke. Unser Rikschafahrer fuhr uns zu einem Viertel mit mehreren Hotels, wir quartierten uns im Vaishnavi Guesthouse für 400 Rs. die Nacht ein. Das Zimmer war frisch renoviert und ein himmelweiter Unterschied zu den vorher gesehenen, den Preisunterschied zahlten wir gern. Durch die Zugverspätung und den etwas längeren Aufenthalt im Reservierungszentrum fing es schon an, dunkel zu werden. Unser Geld war fast alle und eine Bank würde um diese Zeit nicht mehr auf sein, also gab es Chips, Wasser und ein paar Samosas von der Straßenküche zum Abendbrot. Gut, für ein Bier hat es dann auch noch gereicht, diesmal hat es geschmeckt. Im Fernsehen kam eine Zusammenfassung der Premierleaque, genau das Richtige für Chips und Bier. Die Kleinigkeit vom Straßenstand erwies sich als äußerst scharf, die Schmerzgrenze war, im wahrsten Sinne des Wortes, überschritten. Da Steffi die letzte Nacht in Agra von Mücken übel zerstochen wurde und wir auch hier schon die ersten Exemplare gesichtet hatten, bauten wir das Moskitonetz an, Tesa Powerstrips machten es möglich. Sonntag, 25.02.07 Wir brachten unser letztes Geld beim Frühstück auf der Dachterrasse durch und ließen uns anschließend zu einer Bank mit ATM Automaten fahren (Sonntag - Bankschalter geschlossen). Mit Geld eingedeckt ging es weiter zum Busbahnhof, um uns dort nach Bussen in Richtung Pushkar zu erkundigen. Die fuhren mehrmals täglich, Karten sollten 79 Rs. pro Person kosten und alle 2 – bis 3 Stunden fuhr ein Bus. Vom Busbahnhof nahmen wir uns eine Fahrradrikscha – die waren billiger und außerdem konnten die Fahrer auch jeden Fahrgast gebrauchen – und ließen und zum Hawa Mahal, dem Palast der WindePalast der Winde Der Palast der Winde (Hawa Mahal) ist das Wahrzeichen von Jaipur. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, damit die Haremsdamen die Straßen-prozessionen beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu werden. Die Fassade erhebt sich über 5 Etagen und verfügt über knapp 600 kleine Fenster und Balkone. Dabei ist das Wort "Fassade" wörtlich zu nehmen, der dazugehörige dahinterliegende Palast ist erheblich kleiner. , inmitten der rosaroten Altstadt fahren. Die Altstadt war in einem, milde gesagt, jämmerlichen Zustand und das Rosa war eher Braun. Der Palast der Winde war gerade teilweise eingerüstet und wurde neu angestrichen. Das war zum Einen schade, andererseits konnte er den Anstrich sehr gut gebrauchen. Der Rikschafahrer hatte 20 Rs. für seine Fahrt verlangt und damit die anderen, die mehr wollten, unterboten. Wir hatten ein klein wenig schlechtes Gewissen, da es doch eine ziemliche Strecke war. So gaben wir ihm unser letztes Kleingeld mit dazu – okay, waren nur 5 Rs. – und dankten ihm für die gute Fahrt. Für Letzteres konnte er sich zwar nichts kaufen, aber sein strahlendes Lächeln war die Bestätigung, dass es ihm nicht egal war. Der Eingang zum Palast lag auf der straßenabgewandten Seite und kostete 5 Rs., eine Fotoerlaubnis pro Kamera 30 Rs. Fotos hatten wir schon ein paar von der Straßenseite gemacht, so kauften wir uns auch nur den Eintritt, da wir nicht vorhatten, zu fotografieren. Im Endeffekt sind es dann doch drei oder vier Bilder geworden, war aber wirklich nicht so geplant. Man konnte die Front mit den Fenstern und Gittern komplett ersteigen und es war ordentlich was los. Wir wurden zu dem einen oder anderen Gruppenfoto eingeladen und unterhielten uns ein wenig mit den Leuten. Von oben hatte man einen sehr schönen Blick auf die Umgebung und so machten wir gleich hinter dem Palast der Winde den Stadtpalast und das Observatorium aus. Letzteres wollten wir uns noch ansehen. Wie sich herausstellte, bogen wir auf dem Weg dorthin etwas zu früh ab, gingen durch das falsche Tor und landeten mitten in einem sehr runtergekommenen Wohnviertel. Hier warfen wir im wahrsten Sinne einen Blick hinter die Kulissen. Von vorn war der Großteil der Gebäude ja schon ein jämmerlicher Anblick, aber von hinten war wirklich alles zu spät. Da hielt wohl bloß noch die braune Farbe der Straßenseite alles zusammen. Hier halfen wirklich nur noch Bagger und Raupe. Erst wollten wir umdrehen, doch ein paar Kinder zeigten uns den Weg durch einen Tunnel und vorbei an einem Tempel zum Observatorium. Sie wollten natürlich irgendeinen Bonus dafür, am liebsten Geld. Nein, Geld gaben wir ihnen nicht, ein paar Kugelschreiber wechselten die Besitzer. Das ObservatoriumDas Observatorium Jaipur wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Maharaja Jai Singh II. gegründet. Er war ein sehr interessierter und engagierter Hobby-Astronom. Aus diesem Grund ließ er gleich nebem seinem Palast ein Observatorium errichten, mit Gerätschaften, die er sich teils selbst erdacht hatte. Mit ihnen ließ sich die Jaipur-Zeit ablesen, Positionen und Konstellationen von Planeten und Sternen ermitteln und die geeigneten Hochzeitspartner bestimmen. Sogar Vorhersagen über die Stärke des zu erwartenden Monsuns sollen mit den Instrumenten getroffen werden können. (Jantar Mantar) kostete 10 Rs. Eintritt pro Person und 50 Rs. für eine Fotoerlaubnis. Um Ärger aus dem Weg zu gehen, kauften wir eine Erlaubnis. Das Observatorium beinhaltete hochinteressante Bauwerke und Gerätschaften, die sich der Maharadscha größtenteils selbst ausgedacht hatte. Darunter waren Sonnenuhren – eine davon 27 m hoch – sowie Geräte zum Bestimmen der Tierkreiszeichen und der idealen Hochzeitspartner. Unserem Glücksquotienten treu bleibend, kam es auch hier, wie es kommen musste. Ein Geländepolizist hatte scheinbar beobachtet, dass wir zwei Fotoapparate benutzten und fragte uns nach unserer Erlaubnis, die natürlich nur für eine Kamera galt. Er wies uns darauf hin, dass dies nicht reichen würde und wir noch 50 Rs. zahlen müssten. Wir entschuldigten uns bei ihm, steckten eine Kamera weg und gingen weiter, die Sache hatte sich damit für uns erledigt. Für den jungen Mann aber nicht, er folgte uns wie ein Schatten. Wir ließen uns nicht stören und inspizierten weiter das Gelände. Irgendwann kam er dann wieder an und meinte, wir sollten mit ihm kommen und an der Kasse die 50 Rs. nachzahlen. Wir erklärten ihm, dass wir das nicht tun werden, weil wir ja nur noch eine Kamera benutzten. Er meinte, wir hätten aber zwei benutzt, was sicherlich stimmte, wir aber nun abstritten. Natürlich war er im Recht, aber wir hatten immerhin so eine blöde Erlaubnis gekauft und so langsam die Faxen dicke, als ausländische Touristen immer wieder mit extra Eintrittspreisen über den Tisch gezogen zu werden. Der Stadtpalast hatte auch zwei Kassen mit zwei Preisen, Einheimische 30 Rs., Ausländer 180 Rs. Und das Taj Mahal als Krönung lag ja schon hinter uns. Und es kann ja auch nicht sein, dass ausländischen Touristen generell unterstellt wird, dass sie viel mehr Geld haben, nur weil sie es sich leisten können, nach Indien zu reisen. Wenn ein Ausländer in Deutschland ins Museum möchte, muss er ja auch nicht den 6 – 37fachen Preis zahlen, nur weil er genug Geld hatte, um nach Deutschland zu kommen. Aber andere Länder, andere Sitten. Natürlich diskutierten wir so lange, bis er wieder abzog und bezahlten nichts nach. Wir schlenderten die Hauptstraße entlang an den Händlern vorbei in Richtung unseres Hotels. Viele hatten geschlossen – Sonntag – aber es war trotzdem mehr als genug los. Wir kauften Chili und noch ein paar andere Gewürze und nahmen uns eine Rikscha zurück. Montag, 26.02.07 Heute sollte es nach Pushkar gehen. Erst hatten wir überlegt, ob wir in einem Reisebüro einen schnellen Bus buchen sollten, entschieden uns dann aber doch für die staatlichen Busse vom Busbahnhof. Wir hatten sie ja schon angesehen, sie waren in recht gutem Zustand und auch preiswerter als die privaten. Zudem fuhren sie mehrfach am Tag. Den Zug hatten wir für diese Strecke ja schon verworfen. Wir ließen uns von einem Tuk Tuk fahren, ein nagelneues diesmal. Unser Bus sollte gleich von der Plattform am Haupteingang fahren, ganz rechter Bussteig. Die Fahrkarten gab es auch dort an einem Schalter für 79 Rs. pro Person. Pünktlich 9.15 Uhr ging es los. Unsere Rucksäcke hatten wir in den Schutzsäcken eingetütet und unter unserem Sitz und hinter dem Fahrersitz (auf dessen Geheiß) deponiert. Die Fahrt dauerte 3,5 Stunden, das letzte Stück führte von Ajmer nach Pushkar durch einen kleinen Bergzug mit entsprechenden Serpentinen. |
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